Glastradition, Glasmacherlieder, Dorfglashütte

... Veröffentlichungen des Vereins oder von Mitgliedern

Glas in Ilmenau wurde 1998 vom „Förder-und Freundeskreis Ilmenauer Glasmuseum“ Vorläufer des „Ilmenauer Glastradition e.V.“ Sitz Fischerhütte herausgegeben.

Inhaltliche Basis ist die 1996 durch den Verein in der „Alten Försterei“ gestalteten Ausstellung „Beiträge zur Geschichte der Glaserzeugung in der Region Ilmenau“
Mit dieser Ausstellung wurde ein erster Schritt in Richtung der Schaffung eines Glasmuseums unter Nutzung der als Technisches Denkmal gekennzeichneten Fischerhütte.

Neben der Geschichte der Glasinstrumenten- und Laborglasindustrie der Stadt Imenau wird auch auf die Entwicklung ausgewählter Unternehmen bis hin zur Umgestaltung bestehender und Neugründung von Unternehmen eingegangen. Im Grußwort schreibt der Oberbürgermeister G.M. Seeber: „Die (15) Autoren sind Kenner ihres Gegenstandes und zwar in technischer und territorialgeschichtlicher Hinsicht. Sie haben ein Werk geschaffen, das über die ursprünglich beabsichtigte Dokumentation der Ausstellung hinausgeht und in dieser geschlossenen Darstellung bisher nicht gab.

Das Buch ist in der Ausstellung oder auf Bestellung erhältlich.
(5.- Euro + Versandt)

„Glastradition im Thüringer Wald“

Autor ist Klaus Jahn, Sprecher der Interessengemeinschaft und
Projektleiter der Wanderausstellungen.

„Glastradition im Thüringer Wald“
hat in ihren Wanderausstellungen:
„Wo das Glas laufen lernte“ und „Glas im Thüringer Wald 2000“ die über 500- jährige Geschichte der Glasherstellung
mit Schautafeln und ausgewählten Exponaten dargestellt.

Diese Broschüre enthält Aussagen zur Arbeit der Interessengemeinschaft, einen Abriss der Geschichte der Glasherstellung im Thüringer Wald, die Dokumentation
der Schautafeln der Wanderausstellungen und Fotos ausgewählter Exponate.

Es wird ein umfassendes Bild der einmaligen Erzeugnisvielfalt der Glasindustrie und der derzeitig existierenden Unternehmen
vermittelt.

Herausgeber ist im Auftrag der Interessengemeinschaft der
„Ilmenauer Glastradition e.V. , Sitz Fischerhütte“

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Glasmacherlieder – Eine kulturhistorische Betrachtung und Sammlung von Glasmacherliedern

von Klaus Jahn, Willi Steger, Karl-Heinz Reimeier

Die Arbeit auf kleinstem Raum, die Abhängigkeit im Arbeitsprozess, die Schwere der Arbeit bei belastender Hitze und Feuergefahr, prägten den Gemeinschaftssinn und das Zusammengehörigkeitsgefühl, sowie die besonders den Glasmachern eigene Frömmigkeit und Gottesfürchtigkeit.
Das fand mit Gründung der Dorfglashütten im 16. Jahrhundert auch seinen Ausdruck in der Entwicklung des Gesangs und der Instrumentalmusik, beginnend vom Weckruf über das Singen von Chorälen zum Morgengebet bei Arbeitsbeginn, bis hin zu den geselligen Liedern, die während der Arbeit und im Wirtshaus gesungenen wurden. In der Neuzeit folgten besonders Heimatlieder mit Bezug auf das Glasmachen, die noch bis heute durch Gesangsgruppen, Chöre und Orchester gepflegt werden.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts erfolgte die Erteilung des Braurechts an Glashütten zur Versorgung der stets durstigen Glasmacher. Zur Begründung heißt es in einer entsprechenden Urkunde:
„Die Erteilung des Braurechts erfolgt nicht nur, um im Falle der Not für arme, kranke, schwache Leut‘, dann zu ehrlichen Gelagen, Wohlleben und Hochzeiten, den Trunk zu beschaffen, sondern um bei der blutsauren, durch das Blasen Leiber und Kehlen austrocknenden Arbeit einen zuweilen vielleicht wohl bedeutenden Durst zu stillen, auch um die das gesellig sangesfrohe Glasmacher-Völkchen besuchenden Förster, Hammerwerksherren, Bergmeister, Pastoren und Kantoren mit einem gescheitem Trunk versorgen zu können.“
In diesem Buch finden Sie Lieder aus Bayern, Böhmen, Thüringen, Frankreich und Belgien. Dadurch, dass die meisten Glashütten geschlossen wurden, geraten die Lieder langsam in Vergessenheit.
Dieses Buch ist ein Beitrag zur Erhaltung des kulturhistorisch bedeutenden Liedgutes.

Die Dorfglashütte im Hennebergischen Langenbachtal 1525-1589

von Werner Greiner

1525 wurde in der Grafschaft Henneberg im Langenbachtal, unweit von Schleusingen, eine Glashütte gegründet. Gründer war der aus Schwaben stammende Hans Greiner. Er hatte als Hüttenmeister im Nassachtal, heute Landkreis Uhingen, bemerkenswerte Fähigkeiten und Fertigkeiten als Glasmacher und als Betreiber einer Glashütte erworben.
In überraschend kurzer Zeit verstanden es die Glasmeister, in der Dorfglashütte im Langenbachtal Flach- und Hohlglas guter Qualität zu produzieren. Bekannt wurde vor allem der unter der Leitung von Hans Greiner errichtete Glasschmelzofen. Es war ein 12-stühliger Hafenofen, der in dieser Form Vorbild bei zahlreichen weiteren Hüttengründungen im Thüringer Wald und weit darüber hinaus wurde. Die Hütte wurde zur Musterglashütte.
Die Langenbacher Glashütte war die erste Dorfglashütte Thüringens. Wegen Holzmangel musste der Betrieb schon 1589 aufgegeben werden.
Obwohl sie nur 64 Jahre in Betrieb war, haben nach ihrer Schließung die Langenbacher Glasmeister als Gründer neuer Dorfglashütten Glasgeschichte geschrieben. Die Dorfglashütte Langenbach wurde Mutterglashütte.
Mit Bewunderung schauen wir auf die Leistungen unserer Altvorderen. Das Buch soll einen Beitrag zu ihrer Würdigung leisten.